Sherin Kneifl: «Wenn Worte Geschichte machen»
Für Boutiquen hatte ich schon immer eine Schwäche. Sei es in Bezug auf Mode, Schmuck, Fitnessstudios und nun den Verlag, für den ich texte. «Klein mit Klasse» ist ein Umfeld, das mir liegt. Obwohl ich als Autorin und Textleiterin bei den grössten ihrer Branche (u. a. BUNTE, ELLE, InStyle, Bolero, Style, Bild-Zeitung) gearbeitet habe, bereitet mir der Fokus auf den Zürcher Kreis 8 enorm Freude.
Der erste Weg in der Schweiz führte mich 2006 direkt an die Höschgasse. Dort entstand damals Monat für Monat die Style – das grösste Lifestyle- und People-Magazin des Landes. Wir waren eine überschaubare, dynamische Mannschaft und wuchsen von Heft 1 an mit den Jahren und den Aufgaben. Meinen beruflichen Schwerpunkt «People-Journalismus» hatte ich zuvor in München gefunden. Die nationalen und internationalen Persönlichkeiten, die ich als Redaktorin traf, kamen aus dem Filmbusiness, der Modebranche, der Musikszene, dem Sport oder der Wirtschaft und tummelten sich meist in Hollywood, Berlin, London, Paris, Mailand, Los Angeles, Monaco oder Hamburg. Der Schritt nach Zürich war darum gewagt, entpuppte sich aber als echter Fortschritt. Ich mag die weltstädtische Stimmung bei den gleichzeitig nicht ausufernden Dimensionen. Und den See! Viele Literaten spazieren ja gern zur Kontemplation an Gewässern – eine halbe Stunde am Zürichsee und die Gedanken fliessen auch bei mir. 2018 kehrte ich zurück zu meinen Wurzeln (ich bin promovierte Juristin und Psychologin), indem ich die Redaktionsleitung eines juristischen Verlags übernahm und als Co-Autorin der Biografie von Köbi Kuhn und jener von Mark Streit fungierte.
«Ohne zurichkreis8.ch wäre es nur ein Quartier von vielen.»
Als gebürtige Österreicherin gefiel mir auch das Züritüütsch sofort. Allerdings ist meine Textexpertise mehr im Hochdeutschen und im Englischen daheim. Nun schreibe ich also für diese exklusive Plattform über Menschen und Unternehmen mit einem Bezug zum Kreis 8. Das Augenmerk auf regionale Themen und lokale Eigenheiten zu legen, die vielfach eine (inter)nationale Ausstrahlung haben, ist spannend und sehr zeitgemäss. Es eröffnen sich nicht selten ungeahnte Optionen…
Eine meiner Lieblingsinterviewfragen lautet: Was schenken Sie gern? (Angelehnt an den legendären Fragebogen von Max Frisch.) Bei mir sind es Worte, die sich zu Sätzen, die sich zu Geschichten reihen.